"Ich finde dich. Auch wenn ich tot bin!" (Knight of the Dead)

B-Moviebewertung





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Name: King Kong - Dämonen aus dem WeltallLand: Japan
Originaltitel: Gojira tai MegaroJahr: 1973FSK: 12
Genre: Monsterfilm


hochniedrig
Unterhaltungswert:
Pornofaktor:
Gewaltdarstellung:
Gewaltverherrlichung:
Niveau:
Sexismus:
Professionalität:
Realismus:
 
 
 
 
 
 
 
 
 



Handlung:
Der Kalte Krieg war auch die Zeit der Atombombentests. Diese stören das Volk der Seetopier, die auf einst untergegangen Kontinenten leben (auf denen z.B. Atlantis liegt), welche sich heute im Erdinneren befinden. Also schicken sie ein Monster, das sämtliche Menschen auslöschen soll (und aufgrund mäßigen Erfolgs dann noch ein zweites). Zum Glück gibt es einen Roboter, den die Seetopier zunächst übernehmen, um das Monster zu lenken, der aber umprogrammiert werden kann, um Godzilla aus seinem Reservat zu Hilfe zu holen. Godzilla und King Kong (der Roboter) können beide seetopischen Monster verprügeln, womit das Thema sich dann auch erledigt hätte.

Auffällige Fehler (technisch):
Direkte technische Fehler sind nicht aufgefallen; es ist jedoch offensichtlich, dass er (auch für 1973) an einigen Stellen technisch noch optimierungsfähig gewesen wäre.

Auffällige Fehler (inhaltlich-logisch):
Statuen auf den Osterinseln sollen "über 3 Millionen Jahre alt" sein (wenngleich das im Film damit erläutert wird, dass es eine Basis der Seetopier sei)
der Roboter King-Kong wächst im autonomen Betrieb auf das zehnfache seiner Größe (Zitat: "er hat erkannt, dass er [das Monster] nur besiegen kann, wenn er genauso groß ist")
der Angriff auf Tokyo ist eine Vergeltung auf menschliche Atomtests. Da die Seetopier durch Spione über die oberirdische Welt Bescheid wissen, erscheint das nicht einleuchtend.
Der Roboter verfügt über eine bemerkenswerte, kaum glaubhafte Regenerationsfähigkeit.

Auffällige Fehler ("wissenschaftlich", z.B.: historisch, physikalisch, usw.):
Personen, die sich in einem Container befinden werden mitsamt diesem hunderte Meter durch die Luft geschleudert, ohne Verletzungen davon zu tragen
See fällt trocken, da sich eine Erdspalte öffnet. Dabei ist der Seeboden innerhalb von Minuten vollständig trocken, ohne jede Spur von Feuchtigkeit aufzuweisen
Roboter kann ohne jede Erläuterung (oder sichtbare Düsen, Ausstoß, o.ä.) fliegen und sogar in der Luft stehen.

Was für ein Bild vermittelt der Film?
Der Film vermittelt ein sehr positives Bild von Gewalt. Gewalt wird nicht als Ultima Ratio eingesetzt, sondern im Gegenteil - es handelt sich um die einzige, denkbare Lösungsweise. Es wird überhaupt nicht versucht, mit der jeweiligen Gegenseite Kontakt aufzunehmen und Verhandlungen zu führen. Es ist nicht klar, ob das die ursprüngliche Intention des Films war, aber insbesondere da der Film sich vor allem an Kinder richtet, ist er aus heutiger Sicht sehr fragwürdig.

Bemerkungen:
Der Roboter "King Kong" heißt im Original "Jet Jaguar" (was sich im Song zum Abspann auch in der deutschen Version zeigt).
Eine unbewohnte Insel dient als "Reservat für vorsintflutliche Monster".
In Labor wird roter Sand von Einbrechern gefunden; eine schnelle wissenschaftliche Prüfung ergibt "eindeutig, dass er von den Osterinseln kommt".
Das Monster Megalodon wird eingesetzt, weil Atomtests bereits ein Drittel des Reichs der Seetopier zerstört hätten.
Der Roboter King Kong wird mit Lochkarten programmiert... aber es gibt auch eine drahtlose Fernsteuerung (in Form eines Amuletts) und einen Fallback-Mechanismus, indem der Roboter autonom agiert, also eine sehr stark ausgeprägte KI besitzt. Okay.
Im Inneren der Erde gibt es eine Maschine, die Sauerstoff erezugt und eine künstliche Sonne. Der Film erwähnt das jeweils kurz, damit es keiner für einen logischen Fehler hält, dass es Menschen im Inneren der Erde gibt.
Warum hat die japanische Armee eigentlich in allen Godzilla-Filmen (vollkommen nutzlose) Strahlenkanonen?
Das Monster Megalodon hüpft zeitweise wie ein Känguru.

Text des News-Eintrags:
Es gab mal eine Zeit, als in Europa noch niemand "Godzilla" kannte, aber King Kong bereits bekannt war. Was lag damals also näher als einen Monsterfilm mit "King Kong - Dämonen aus dem Weltall" zu betiteln, selbst wenn es eigentlich um Godzilla ging (und dessen Gegner übrigens auch aus der genau entgegengesetzten Richtung kamen, nämlich dem Erdkern...)? Damit dann doch auch irgendwie ein "King Kong" vorkam, hat man flugs den Roboter (im Original "Jet Jaguar") umbenannt und fertig ist die Laube. Die Echsenmenschen, äh... Seetopier, wollen die Menschheit auslöschen, weil sie deren Atomtests doof finden, ein nerviges kleines Kind und der Roboter seines Vaters hindern die aus dem Erdkern ausgesendeten Monster gemeinsam mit Godzilla daran, indem sie sie sehr lange und albern verprügeln, ein paar Kalenderweisheiten gibt's als Moral des Tages noch mit und gut ist. Man muss sagen, das ist eindeutig einer der schwächeren Godzillas. Wenn der Film nicht ein so wahnsinnig positives Bild von Gewalt vermitteln würde, wäre er wenigstens für die intendierte Zielgruppe (Kinder) ganz nett, so ist es eher ein interessantes Stück Filmgeschichte - nicht mehr, aber auch nicht weniger.