B-Moviebewertung
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Name: Jurassic Shark | Land: Kanada | |
Originaltitel: Jurassic Shark | Jahr: 2011 | FSK: 16 |
Genre: Tierhorror |
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Handlung:
Ein Ölkonzern bohrt auf einer kleinen Insel in einem kleinen Binnensee nach Öl. Natürlich illegal und auch noch zu tief. Die Folge dieser Tiefbohrung: Ein kleines Erdbeben und ein prähistorischer Riesenhai, der aus den Tiefen der Erde freigelassen wird. Das erste Opfer sind ein paar im See planschende Mädels im Bikini. Kurze Zeit später erwischt es zwei Gruppen, die in Booten zur Insel paddeln. Beide kentern, beide verlieren jeweils Leute an den Megalodon, aber beide Gruppen schaffen es ansonsten auf die Insel. Die eine Gruppe sind ein paar Studenten (im Bikini), die andere ein paar Verbrecher, die beim Kentern ihre Beute an den See verloren haben. Nachdem die beiden Gruppen sich getroffen haben, arbeiten sie erst zusammen an einem Weg von der Insel an das etwa 50 Meter entfernte Ufer des Festlands. Eine vernünftige Haibekämpfungsstrategie fällt ihnen jedoch nicht ein. Im Laufe der Zeit treten die Spannungen zwischen den beiden Gruppen offen zu Tage, so dass die Gangster die Studenten als Geisel nehmen und versuchen sie zu zwingen nach der verlorenen Beute zu tauchen. Das Resultat sind ein paar Kämpfe kombiniert mit Haiattacken. Dazu wird mit Dynamit geworfen bis schließlich alle Gangster tot sind und der Hai mit einem gezielten Dynamitwurf ins Maul ins Jenseits befördert wird.
Auffällige Fehler (technisch):
Die Nahaufnahmen sind mitunter ziemlich verwackelt, die Schauspieler sind eher schwach und die Dialoge beziehungsweise die Synchronisation sind ebenfalls keine Glanzleistungen. Die Animationen sind für das Jahr 2011 auch nicht unbedingt auf der Höhe der Zeit. Der größte technische Fehler sind aber wahrscheinlich die wechselnden Größenverhältnisse. Das Ganze spielt auf einer Insel in einem recht kleinen See. Das Wasser geht den Leuten stellenweise nur bis zur Hüfte. Doch der Hai schwimmt in einem Gewässer in dem man über und unter ihm viel Wasser und keinen Boden sieht. Warum man dann auch noch behauptet, dass in diesem Minisee ein außergewöhnlich großer Hai haust bleibt völlig schleierhaft und ist offenkundig rein dem Marketing geschuldet.
Auffällige Fehler (inhaltlich-logisch):
Nachdem die nur Bikini tragenden Studentinnen von ihrem Boot ins Wasser gefallen sind und dabei offenbar kein Gepäck retten konnten, haben sie an Land irgendwann Tops an. Diese Tops tragen sie aber nur tagsüber. Wenn sie nachts schlafen tragen sie wieder nur Bikini.
Auffällige Fehler ("wissenschaftlich", z.B.: historisch, physikalisch, usw.):
Ein prähistorischer Hai, der Jahrmillionen unter der Erde überlebt hat und durch eine heimliche Ölbohrung auf einer kleinen Binneninsel (die niemandem auffällt) an die Oberfläche kommt, im Süßwasser überlebt und nicht den geringsten Bezug zu Größenverhältnissen besitzt: Wie sollte es in so einem Film wissenschaftliche Fehler geben?
Was für ein Bild vermittelt der Film?
Ein wirkliches Bild vermittelt der Film wohl nicht. Weder gewollt noch ungewollt. Eigentlich nimmt man auch nichts wirklich ernst. Die Wissenschaftler wirken so amateurhaft, dass man sie kaum als echte Wissenschaftler ernst nimmt. Die Verbrecher sind klischeehafte Idioten und die Studentinnen Shark-Film-Klischee-Bikiniträger. Eine Aussage gibt es aber mit Sicherheit nicht.
Bemerkungen:
Schon im Vorspann gibt es den ersten Rechtschreibfehler ("bist zu").
Die Dialoge wirken stellenweise künstlich und unecht, da das Synchronisationsdrehbuch eher Schriftsprache als gesprochene Umgangssprache verwendet (z.B. " Er tötete meinen Freund", statt "Er hat meinen Freund getötet").
In einer Szene sieht man deutlich, dass die Insel auf der sie festsitzen wohl eigentlich eine Halbinsel ist.
Gesponsert wurde der Film von einer Brauerei.
Zitate:
"Das kann nicht sein. Haie leben im Ozean. Das ist ein See." - "Dann ist es halt ein Süßwasserhai."
"Wohin gehen wir?" - "Fischen."
"Du weißt ja. Auch große hässliche Dinger können Nachwuchs zeugen."
Text des News-Eintrags:
Die wohl wichtigste Definition von B-Movie ist ein niedriges Budget. Nach dieser Definition ist "Jurassic Shark" ein B-Movie in Reinform, die letzte Stufe oberhalb des Amateurfilms. Auch wenn der Film mit einer kommerziellen Intention produziert sein mag, die Professionalität lässt an etlichen Stellen mehr als zu wünschen übrigen. Sei es die wackelige Kamera, die oberflächlichen Darsteller oder auch einfach nur die "Insel", die als Kulisse herhalten musste. Für Freunde schlechter Filme ist dieses Meisterwerk der Schrottproduktion daher durchaus empfehlenswert. Wer allerdings auf einen klassischen Sharkmovie hofft, wird möglicherweise etwas enttäuscht.