"Och Kinder, was stört ihr mich denn? Ich hab gerade ein Perry-Rhodan-Heft bekommen!" (Galaxina)

B-Moviebewertung





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Name: Mann beißt HundLand: Belgien
Originaltitel: C'est arrivé près de chez vousJahr: 1992FSK: 18
Genre: Mockumentary


hochniedrig
Unterhaltungswert:
Pornofaktor:
Gewaltdarstellung:
Gewaltverherrlichung:
Niveau:
Sexismus:
Professionalität:
Realismus:
 
 
 
 
 
 
 
 
 



Handlung:
Ein Kamerateam begleitet den Serienmörder Benoît auf seinem exzessiven und wahllosen Mordzug. Zunächst noch unbeteiligte, neutrale Beobachter werden sie im Laufe der Zeit immer weiter mit in die Verbrechen Benoîts mit hineingezogen bis sie gegen Ende des Films selbst zu brutalen Mördern und Vergewaltigern werden.

Auffällige Fehler (technisch):
Dem Opfer eines Kopfschusses sieht man mit etwas geübtem Blick an, dass das Blut neben seinem Kopf herausspritzt. Wesentlich mehr an technischen Fehlern fällt dem Zuschauer eigentlich nicht auf, wobei durch die durchgängige Verwendung einer Handkamera, der damit einhergehenden häufig schlechten Beleuchtung und der absichtlich gewählten Präsentation in Schwarz-Weiss viele technische Fehler sicherlich kaum auffallen.

Auffällige Fehler (inhaltlich-logisch):
Der Film ist als Parodie auf Dokumentarfilme aufgezogen und zeigt eine letztlich skurrile Welt, in der es ein Serienmörder schafft in einem unvorstellbaren Ausmaße über Jahre schwerste Verbrechen zu begehen ohne auch nur in irgendeiner Weise von der Polizei tangiert zu werden. Das inhaltlich-logische Kriterium macht hier wohl wenig Sinn.

Auffällige Fehler ("wissenschaftlich", z.B.: historisch, physikalisch, usw.):
Dem Publikum ist nichts aufgefallen.

Was für ein Bild vermittelt der Film?
Der Film vermittelt ein nihilistisches Weltbild, in dem nicht nur ein Menschenleben, sondern der gesamte Mensch an sich keinen Wert besitzt.

Bemerkungen:
Es sei darauf hingewiesen, dass die Betrachter den Film nur auf französisch mit englischen Untertiteln gesehen haben. Wenn man Pornographie nur nach dem Ausmaß dargestellter Nacktheit bemisst, dann ist der hier vergebene Wert für den "Pornofaktor" möglicherweise etwas hoch. Wenn man aber eine strengere Definition von Pornographie heranzieht, dann ist - aufgrund der gezeigten Vergewaltigung - sogar ein deutlich höherer Wert zu vergeben.

Zitate:
"Ich erkannte gleich, dass sie herzkrank ist. Darum erschrak ich sie einfach. Sparte mir eine Kugel."


Text des News-Eintrags:
Ein Serienmörder tötet und vergewaltigt, begleitet von einem Kamerateam, wahllos Leute. Zunächst einmal nichts Ungewöhnliches für den Freund des B-Movies. Außergewöhnlich ist jedoch nicht nur die enorm hohe Zahl an Gewalttaten, sondern auch ihre Art und Darstellungsweise. Diese selbst für Trashfilmfreunde ungewohnte Form der Gewaltdarstellung gipfelt in der Ermordung eines kleines Kindes und der Darstellung einer brutalen Vergewaltigung. Der Film geriert sich als Kunstfilm, kaschiert unter diesem Deckmantel aber nur seine voyeuristische Natur und gibt seinen Zuschauern so einen Vorwand ihren eigenen Voyeurismus in einer intellektuellen Verbrämung auszuleben. Das nihilistische, menschenverachtende Weltbild des Protagonisten dient in "Mann beißt Hund" einer Kritik der Mediengesellschaft. Es fragt sich aber, ob sich diese Kritik auf andere Weise nicht besser äußern ließe.