"Ich glaube, ich bin ein verdammt guter Vater. Mein Vater hat versucht mich zu fressen. Das habe ich bei Timmy nie versucht." (Fido - Gute Tote sind schwer zu finden)

B-Moviebewertung





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Name: Night of the Living DeadLand: USA
Originaltitel: Night of the Living DeadJahr: 1968FSK: 16
Genre: Horror


hochniedrig
Unterhaltungswert:
Pornofaktor:
Gewaltdarstellung:
Gewaltverherrlichung:
Niveau:
Sexismus:
Professionalität:
Realismus:
 
 
 
 
 
 
 
 
 



Handlung:
Als die Geschwister Johnny und Barbra das Grab ihres Ahnen besuchen, wird Barbra von einem merkwürdigen Mann angefallen. Johnny eilt ihr zu Hilfe, wird dadurch jedoch selbst Opfer des Angreifers. In ihrer ausbrechenden Panik gelingt es Barbra zu fliehen. Sie erreicht ein Farmhaus, in welchem sie auf Ben trifft. Im Gegensatz zu ihr versucht Ben, sich dem Ernst der Lage zu stellen und riegelt das Haus ab. Denn nicht nur Barbra hatte eine unliebsame Begegnung, über Radio und Fernsehen erfahren die beiden, dass offensichtlich die Toten auferstanden sind und nun Menschenfleisch wollen. Doch damit nicht genug, allem Anschein nach sind die Zwei nicht allein in dem Haus...

Auffällige Fehler (technisch):
Eine Delle im Auto ist schon vorhanden, obwohl eigentlich gar keine Kollision stattfand. Dies ist im Zusammenhang mit der entsprechenden Szene ein Fehler, da der Schaden eindeutig im Zuge des dargestellten Unfalls entstanden sein soll. In den Kämpfen schlagen die Darsteller deutlich sichtbar aneinander vorbei.

Auffällige Fehler (inhaltlich-logisch):
Die Geschichte ist durchweg solide und schlüssig.

Auffällige Fehler ("wissenschaftlich", z.B.: historisch, physikalisch, usw.):
Im Film wird es unnatürlich schnell dunkel.

Was für ein Bild vermittelt der Film?
Das Publikum hat sich gegen ein Bild entschieden, da keine Einigung erreicht werden konnte.

Bemerkungen:
Eine Sonde bringt von der Venus Strahlung mit. Diese lässt (mutmaßlich) tote Menschen zu Zombies werden. Leider wird nicht geklärt wie genau diese Strahlung transportiert bzw. verbreitet wird. Das Publikum war allerdings der Ansicht, dass ein kurzer Blitz in der Friedhofszene am Anfang des Films die Explosion der Sonde (z.B. beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre) darstellt und die Strahlung auf diese Weise weitläufig in der Region verbreitet wurde. Dies wird im Film jedoch nicht ausdrücklich bestätigt. Der Film vermittelt einen subtilen Horror durch ein ständiges Gefühl der Einsamkeit, der Bedrohung und des Aufflammens zwischenmenschlicher Konflikte. Er ist somit eher mit Werken wie "Die Vögel" von Alfred Hitchcock zu vergleichen und hat mit den heutigen "Holzhammer-Splatter-Zombiefilmen" wenig gemeinsam. Bemerkenswert (im durchweg positiven Sinne) ist die Tatsache, dass die männliche Hauptfigur (welche sich den Zombies souverän und mit Köpfchen entgegenstellt) ein Afroamerikaner ist. Man muss hierbei bedenken, dass der Film 1968 gedreht wurde.
Der Film wurde 1968 vom jungen George A. Romero mit Bekannten als Ultra-low budget-Film unter dem Titel "The Flesh-Eaters" gedreht. Nach Umbenennung in "Night of the Living Dead" hat dieser klassische schwarz-weiß-Film den Grundstein für ein neues, bis heute sehr populäres Genre geschaffen, in Form des ersten "modernen" Zombiefilms.
Romero übernimmt den "normalen" ländliche Schauplatz, der den bisherigen Settings des traditionellen Horrors (Prachtbauten wie das klassische Gruselschloss oder das verwunschene Landhaus) eine modernere Variante entgegenstellte. Noch wichtiger war jedoch die psychologische Note, die Romero in den Horror einbrachte. So ist etwa jeder Film, in dem sich eine Gruppe unterschiedlicher Charaktere in Isolation und Belagerung zusammenraufen muss um zu überleben, von der "Nacht der lebenden Toten" beeinflusst.
Erstmals stellte ein Regisseur die Zombies als furchterregenden Ausdruck einer Gesellschaft dar, die sich selbst zerfleischt. Romeros Sozialkritik schleicht sich in alle Aspekte des Films und macht ihn damit sowohl zeitlos in seinen Aussagen über die menschliche Natur, als auch zu einem Werk seiner Zeit, das die Unruhen und Umwälzungen Mitte der 60er Jahre kommentiert. Es sind diese Aspekte welche den Film zu einem Meisterwerk machen, und somit zu einem Muss für jeden Fan von modernen Horrorfilmen.
Anmerkung: der Film ist gemeinfrei und kann damit frei im Internet heruntergeladen werden!

Text des News-Eintrags:
Filme aus dem Zombie-Genre kennt jeder mindestens vom Hörensagen. Wer ein bißchen tiefer in der Materie ist, kennt sicherlich auch den Namen George A. Romero, der sowohl den Zombiefilm, als auch den Horrorfilm an und für sich 1968 revolutioniert hat. Zombies werden von fremd kontrollierten (Voodoo-)Sklaven, die in der Regel antriebslos und (ohne Befehle des Meisters) gefahrlos sind, zu untoten Menschenfressern, gar mehr noch: Überträgern einer Seuche, die das Opfer noch über den Tod hinaus plagt. Außerdem hat er damit den Horrorfilm an und für sich um eine starke psychische Komponente erweitert. Kurzum, das Werk von 1968, "Night of the Living Dead", das derart in die Filmgeschichte eingegangen ist, muss sowohl als Meilenstein als auch als Meisterwerk bezeichnet werden. Der Film ist im Internet frei verfügbar, da die Filmcrew damals die zur Erlangung des Urheberrechts notwendigen Schritte nicht durchgeführt hat - jeder Fan klassischer Zombie- oder Horrorfilme sollte ihn sich also allein aus Gründen der kulturhistorischen Fortbildung mal gesehen haben!