B-Moviebewertung
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Name: Orc Wars | Land: USA | |
Originaltitel: Orc Wars | Jahr: 2013 | FSK: 16 |
Genre: Fantasyaction |
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Handlung:
Ein Tor zwischen den neun Welten öffnet und schließt sich immer wieder. Das Portal zu unserer Welt liegt irgendwo mitten im von Rednecks bevölkerten mittleren Westen. Hier findet sich ein Wächter, der das Tor bewacht. Dummerweise wird der aber getötet als er mit seiner Zauberei (in unserer Welt auch bekannt als Feuerwaffen) eine Prinzessin vor Orks rettet, die ihr durch das Tor folgen. Glücklicherweise wird sein Haus von einem Ex-Soldaten gekauft, der nach dem Krieg der Welt entfliehen will. Der ist gar nicht begeistert als die Orks sein Grundstück betreten und erschießt diese erstmal. Als er von einem Pfeil verwundet wird, pflegt ihn ein blinder Indianer und erklärt ihm dass er der neue Wächter ist. Er hat zunächst keine Lust auf den Blödsinn, aber da die Orks immer wieder sein Grundstück betreten stellt er sich schließlich doch den feindlichen Horden, tötet den Drachen und rettet die Prinzessin.
Auffällige Fehler (technisch):
Wenn Orks von Feuerwaffen getroffen werden (was in diesem Film öfter passiert), dann spritzt eine Menge Blut. Dieses Blut ist aber mehr eine computeranimierte Wolke, die auch nicht nach hinten aus der Austrittsöffnung tritt, sondern nach vorne aus der Einschussstelle kommt. Dies wirkt wie aus einem billigen Computerspiel.
Auffällige Fehler (inhaltlich-logisch):
Warum springen die Orks, die am Wegesrand lauern und den Held von seinem Quad reißen wollen, immer hinter das Quad, so dass er ohne Probleme an ihnen vorbeifahren kann, statt einfach etwas früher herauszukommen und ihn mit einem Streich von seinem Gefährt zu holen. Außerdem stellt sich die Frage was mit dem toten Drachen und den ganzen toten Orks geschieht. Die liegen nachdem sie getötet wurden dann nämlich bald nicht mehr herum (und das ohne, dass sie jemand weggeräumt hätte).
Auffällige Fehler ("wissenschaftlich", z.B.: historisch, physikalisch, usw.):
Im Film treten geradezu bizarre Tag-/Nachtwechsel auf. In einer Szene ist es helllichter Tag, dann ist es plötzlich finstere Nacht. Jede zweite Szene wurde offensichtlich bei Tageslicht gedreht und nur nachgedunkelt, um nächtlich zu wirken. Ansonsten spielt der Film in einer Phantasiewelt und das Kriterium wissenschaftlicher Korrektheit scheint da wenig angebracht.
Was für ein Bild vermittelt der Film?
Wir haben lange keinen Film mehr gesehen, der eine derartige Gewaltverherrlichung zelebriert hätte. Der Einsatz von Gewalt ist in diesem Film nicht nur notwendig und gerechtfertigt, sondern auch cool. Selbst die Folterung von Gefangenen zur Informationsbeschaffung ist völlig selbstverständlich. Letztlich geht es in diesem Film nur darum, dass gute Soldaten böse Feinde töten müssen. Und jeder Amerikaner, der vorbeikommt, fühlt sich natürlich moralisch verpflichtet sich ohne Diskussion dem Kampf anzuschließen. Auch das Frauenbild ist hier ziemlich klar. Denn die Frauen kämpfen zwar alle selbst, aber letztlich ist es ihre Hauptaufgabe große Brüste zu haben und vom Held gerettet zu werden.
Bemerkungen:
Die Prinzessin sitzt bei Tageslicht auf dem Dach, sieht zum Himmel und meint: "Die Sterne sehen hier völlig anders aus."
Zitate:
"Du kannst gar nicht zaubern, Mensch. Brecht ihm das Rückgrat!"
"Bist du der Zauberer?" - "Nein, ich bin adoptiert."
"Reiß ihm erstmal die Hälfte der Eingeweide raus."
"Ich glaub, ich habe einen Zauberer gehört." - "Wie viele Zauberer gibt es denn in dieser verdammten Welt?!"
"Es bleibt noch genug Blut zum Opfern, wenn wir sie hier abschlachten."
"Das ist die Aufgabe des Zauberers." - "Der Ausdruck wird in letzter Zeit ziemlich strapaziert."
"Du hast dich mit der falschen Bitch angelegt, Bitch!" sprach die angeschossene Frau, zieht eine Pistole und erschießt den Ork.
Text des News-Eintrags:
Wenn sich die Tore zwischen den Welten öffnen, dann kommt es nun mal vor, dass Orks in unsere Welt strömen, um eine geflüchtete Prinzessin zu fangen und zu opfern. Zum Glück findet sich aber immer ein ehemaliger US-Soldat, der den Monstern Einhalt gebietet, die Prinzessin rettet und ganz nebenbei den Zuschauern noch unmissverständlich vor Augen führt, wie wichtig und gut das Militär ist. Ein netter Film mit Orks aus einer (zugegeben wenig durchdachten) Phantasiewelt. Nicht wirklich ein Fantasyfilm, sondern eher ein Actionfilm, der sich an Fantasyelementen bedient. Dementsprechend auch eher etwas für Actionfans, die einen akuten Mangel an Propaganda und klaren Geschlechterrollen verspüren.