B-Moviebewertung
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Name: Maneater - Der Tod aus der Kälte | Land: VSA | |
Originaltitel: Unnatural | Jahr: 2015 | FSK: 16 |
Genre: Tierhorror |
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Handlung:
Ein Fotograf fliegt mit ein paar Frauen in den Norden Alaskas, um diese im Schnee im Bikini zu fotografieren. Vor Ort gibt es im Wesentlichen nur ein Haus mit ein paar Einheimischen und in der Nähe noch ein (geheimes) Labor, in dem eine Firma Eisbären genetisch verändert, um sie an den Klimawandel anzupassen. Wie die Integration von Wolfsgenen in die Bären dabei hilft, wird nicht ganz klar, aber scheinbar ist es keine gute Idee. Der Bär entwischt und tötet dabei zwei Wissenschaftler. Eine Wissenschaftlerin überlebt und schlägt sich, halb‑erfroren zum erstgenannten Haus durch. Die gleiche Bewegungsrichtung wird ebenfalls vom Bären gewählt, in der Folge beginnt sich die ohnehin geringe Bevölkerungsdichte in der Region weiter zu reduzieren.
Auffällige Fehler (technisch):
Technisch gesehen ist der Film eigentlich sehr gut umgesetzt. Lediglich bei der Darstellung des Bären hätte es eventuell noch etwas Luft nach oben gegeben.
Auffällige Fehler (inhaltlich-logisch):
In einer Szene ist die Sonne nicht nur untergegangen, sondern es ist wirklich schon ziemlich dunkel. In der nächsten Szene, die etliche Minuten später spielt, ist es wieder deutlich heller.
Auffällige Fehler ("wissenschaftlich", z.B.: historisch, physikalisch, usw.):
Im Film klingt es so, als würden die Zellen der Bären wachsen. Die Vergrößerung eines mehrzelligen Organismus geschieht in der Biologie aber nicht durch Vergrößerung der Zellen, sondern durch Erhöhung ihrer Anzahl. Eventuell bezieht sich die Aussage aber auch nur auf die Zellen in einer Drüse, was aber ebenfalls nicht wirklich die beobachtbaren Effekte erklären würde.
Was für ein Bild vermittelt der Film?
Der Film deutet die realen Gefahren des Klimawandels an, hat als thematisiertes Bild aber eher die Gefahren von Gentechnik, die als widernatürlich angesehen und abgelehnt wird ("It's unnatural"). Am Rand angesprochene Aspekte sind eventuell noch ein gewisses Misstrauen gegen große Konzerne und vielleicht auch gegen großstädtische Eliten.
Länger und kontrovers kann man bei diesem Film über das Frauenbild diskutieren. Einerseits ist da das Fotoshooting mit zwei leichtbekleideten Models im Schnee. Man könnte also durchaus klassischen Sexismus in der Darstellung unterstellen. Andererseits gibt es verschiedene Frauen, die sehr unterschiedliche Rollen haben (eine Wissenschaftlerin, die Assistentin des Fotografen, die rassistische und sexistische Bemerkungen anderer Personen durchaus adressiert, und eine Einheimische, die sich als durchaus fähig erweist mit der Situation und den - traditionell eher männlich assoziierten - Lebensbedingungen im Hinterland Alaskas umzugehen). Man könnte also durchaus auch die Auffassung vertreten, dass für einen 08/15-Horrorfilm ein recht differenziertes Frauenbild gezeichnet wird.
Bemerkungen:
- Was ist eigentlich das Geschäftsmodell der Firma, die die Super‑Eisbären züchtet? Gentechnisch veränderte Nutztiere haben ja sicher einen ökonomischen Wert, aber wie verdient man mit genetisch veränderten Wildtieren Geld?Der praktisch kugelsichere Bär erscheint etwas seltsam, mag aber noch Sinn ergeben, wenn man annimmt, dass im Eifer des Gefechts keine lebenswichtigen Organe getroffen werdenEin Foto-Shooting im Bikini bei minus 20 Grad - das muss man schon mögen.Es stellt sich die Frage, wie man mit einem Schneemobil einen Bohrer zum Bohren von Angellöchern in zugefrorenen Seen so in einem Bär rammen soll, dass dieser davon wirklich durchbohrt wird.
Zitate:
"It's freezing." - "Actually, it is twenty degree below freezing."
"Maneater is natures way of fighting back."
"That animal... It's stalking us."
"Fuck you bear!"
Text des News-Eintrags:
Ein Eisbär, der durch Wolfs-DNS gentechnisch zum ultraaggressiven, riesigen Killereisbär verändert wurde, trifft auf Models, die im Bikini ein Fotoshooting im Schnee veranstalten. Das Ganze geschieht natürlich in einer sehr entlegenen Gegend ohne Kommunikationsmöglichkeit mit der Außenwelt. Das klassische Setting eines Tierhorrorfilms eben. Der weitere Verlauf der Handlung lässt sich ebenfalls zu großen Teilen den üblichen Schablonen dieses Genres entnehmen. Seichte Tierhorror‑Unterhaltung mit geringem Tiefgang. Für Genrefans durchaus empfehlenswert.