B-Moviebewertung
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Name: Anna und die Apokalypse | Land: Vereinigtes Königreich | |
Originaltitel: Anna and the Apocalypse | Jahr: 2017 | FSK: 16 |
Genre: Zombie-Weihnachts-Musical |
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Handlung:
Der Schulabschluss und damit eine ausgedehnte Weltreise steht für Anna schon kurz vor der Tür. Es gilt im Wesentlichen noch die Weihnachtsaufführung an der Schule hinter sich zu bringen. Anna hat aber noch diverse Teenager-Probleme. Ihr Vater bekommt als Schul-Hausmeister viel von Ihrem Schul-Leben und Schul-Beziehungen mit (und mischt sich dementsprechend ein), ihre Mutter ist verstorben, ihr bester Kumpel ist romantisch an ihr interessiert, der neue Rektor ist ein echter Tyrann und dann gibt es da noch diese mysteriöse neue Grippe-Infektion, von der man so hört.
Während der Schulaufführung eskaliert die Situation dann - Zombies tauchen auf; die Schüler*innen und Zuschauer*innen können die Schule nicht verlassen. Das Militär aus dem nahegelegenem Stützpunkt greift ein, allerdings komplett ohne Erfolg.
Als dann noch der Rektor beschließt, dass die Situation aussichtlos ist und man mit einem Knall abgehen möge und daher die Zombies einlässt, wird es eng für die Schülerinnen und Schüler.
Auffällige Fehler (technisch):
Technisch wirkt der Film sehr solide; es sind keine Fehler aufgefallen.
Auffällige Fehler (inhaltlich-logisch):
Musical-Logik macht die Bewertung dieses Punktes allgemein relativ schwer (warum sollten Leute plötzlich singen und andere Leute/Zombies darauf Rücksicht nehmen?)
Um Zeit zu sparen und vor Anbruch der Dunkelheit an die Schule zu kommen, geht die Gruppe durch eine dunkle Halle voller Weihnachtsbäume. Der Mehraufwand aussen herum zu gehen, kann nicht so relevant gewesen sein.
Es erscheint nicht konsistent, unter welchen Umständen man zum Zombie wird.
Auffällige Fehler ("wissenschaftlich", z.B.: historisch, physikalisch, usw.):
Dem Publikum ist nichts aufgefallen.
Was für ein Bild vermittelt der Film?
Der Film streift einige relevante Themen - so scheint etwa Medienkritik auf, als ein über ein Smartphone auf dem Fernseher abgespieltes Video alle Zombies quasi "einfriert" (sie drehen ihren kopf zum Fernseher und bleiben stehen), so lange bis das Smartphone keinen Akku mehr hat.
Allgemein war der Film aus Sicht der Zuschauer eher ein "Coming of Age-Film mit Zombies". Die Zombies schienen hier eine Art Synonym für das Empfinden eines Teenagers zu den Ereignissen und Empfindungen der Pubertät zu sein.
Bemerkungen:
Einem Zombie wird der Kopf brutal mit einer Klobrille zerquetscht.
Etliche Zombie-Tropes werden aufgegriffen, aber in der Regel nicht einfach nur zitiert. Beispielhaft taucht etwa eine alte Frau auf, die mit einer großen Gruppe vor den Zombies Zuflucht gesucht hat. Es geht ihr nicht gut, sie stirbt wie erwartet tatsächlich - bringt aber dann nicht als Zombie die anderen in Gefahr.
Zitate:
Rektor zu Schülerin, deren Autoschlüssel er einkassiert: "Wenn ein Auto auf dem Schulparkplatz parkt, wird es automatisch Schuleigentum!"
Rektor zu küssendem Pärchen: "Lösen Sie Ihre Zungen voneinander!"
Kommentar zu extravagantem Bühnenbild: "Es sieht aus, als hätte Narnia sich über Oz ausgekotzt."
"Anna, der Typ ist ein Zombie!" - "So was gibt es nicht!"
"Die Pharmaindustrie verarscht uns doch seit Jahren, so vertauschen die das bloß!"
"Es sieht so aus, als würden die [eine Gruppe jugendlicher Schläger] sich freuen!" (über die Zombies, die eben um die Ecke kommen) - "Das sind Idioten, also ja."
"Hast du mal irgendwas gemacht, das nicht eogisitisch war?" - "Ich hab meinen Dad getötet."
Text des News-Eintrags:
Genre-Crossovers versprechen hohe Unterhaltungswerte, sind häufig jedoch ziemlicher Trash. "Anna und die Apokalypse" ist ein derartiges Genre-Cross-Over. Es handelt sich um eine Coming of Age-Story vor dem Hintergrund einer Zombie-Infektion im Stil von High School Musical/LaLaLand. Um das Ganze noch etwas szenischer zu machen, spielt es auch noch an Weihnachten.
Klingt nach Trash? Tatsächlich nur sehr bedingt - vielleicht auch deswegen lief das Ganze sogar im ZDF. Die Story verläuft auch bei weitem nicht so klischeehaft, wie man das erwarten würde - quasi alle frühen Vorhersagen des Publikums sind nicht eingetroffen. Wen das ständige Gesinge im Rahmen einer Zombie-Apokalypse nicht bereits beim Gedanken agressiv macht, kann hier sicherlich mal einen Blick hineinwerfen.