B-Moviebewertung

| imdb | ofdb |
Name: Sommer der Liebe | Land: Deutschland | |
Originaltitel: Sommer der Liebe | Jahr: 1992 | FSK: Keine Freigabe |
Genre: was auch immer |
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Handlung:
Oleander, der Klosterschreck, zieht durch die Lande und sammelt junge Frauen um sich. Soweit das, was sich als klar nachvollziehbare Handlung benennen lässt. Darüber hinaus wird es doch schwierig eine eindeutige Handlung zu benennen. Über anderthalb Stunden geht es durch eine Phantasiewelt, die sich insbesondere mit der Hippiebewegung in den 1970er Jahren auseinandersetzt. Wirklich von Handlung zu sprechen wäre möglicherweise etwas zu hoch gegriffen.
Auffällige Fehler (technisch):
Wir haben es mit krass amateurhaftem Independentkino zu tun. Technisch gesehen gibt es kaum etwas, das nicht "falsch" gemacht worden wäre. Es bestand ersichtlich aber auch die Absicht, es genau so zu machen.
Auffällige Fehler (inhaltlich-logisch):
Der Film zielt darauf ab, eine bizarre Phantasie zu erzählen, die sich weit weg von jeder Realität bewegt.
Auffällige Fehler ("wissenschaftlich", z.B.: historisch, physikalisch, usw.):
Man könnte jetzt zum Beispiel fragen, warum denn Blut (pulsierend) spritzt, wenn einer Leiche der Fuß abgesägt wird. Allerdings lässt man es wohl besser, solche Fragen zu stellen.
Was für ein Bild vermittelt der Film?
Einzelne Zuschauer beim B-Moviefestival fühlten sich offensichtlich mit als rassistisch und sexistisch empfundenen Darstellungen überfordert, was sich auch in entsprechendem Protest äußerte. Heutzutage würde das sicherlich so nicht mehr gedreht werden. Man könnte den Protest sicher auch noch auf die Verletzung religiöser Gefühle und vielem mehr ausdehnen. Gesellschaftlich erwartungskonforme Kunst ist sicherlich etwas Anderes. Allerdings ist das Ganze ersichtlich nicht nur nicht ernst gemeint, sondern karikiert gerade auch Erscheinungen einer anderen Zeit. Alles in allem fällt es schwer, wirklich ein Bild zu entdecken, das durch den Film vermittelt würde.
Bemerkungen:
Der Regisseur Wenzel Storch war beim B-Movie-Festival 2025 selbst zugegen und gab einige Einblicke:
- Der Hintergrunderzähler war urtümlich gar nicht vorgesehen, wurde aber nachträglich hinzugefügt, da sich gezeigt hatte, dass die Einzelszenen sich sonst nicht zusammenfügen würden.Das urtümliche Drehbuch wurde laut Regisseur bei der tatsächlichen Umsetzung kaum genutzt. Man merkt es!Selbst der Regisseur fand die Rockklosterszene am Anfang des Films eigentlich zu lang.
Zitate:
"Oleander rülpst und es riecht sofort nach Spekulatius."
"Seid ihr denn wenigstens gegen Schwangerschaft geimpft?"
"Ach du Scheiße! Weiber. Wo im Sommer nur die Weiber herkommen."
"Es ist wie es ist. Aber es ist furchtbar."
"Hast du uns nicht immer gepredigt, dass wir uns nicht waschen sollen, weil der Mensch zu 99 % aus Wasser besteht?"
"Und nun cremt euch mit meinem Todesschweiß ein. Das fetzt."
Text des News-Eintrags:
"Let the sunshine in your heart!" Oder so ähnlich. Wie auch immer man zu Hippies und den 1970er Jahren stehen mag - es könnte helfen vor Konsum des Films das zu konsumieren, was man Hippies nachsagt, dass sie in größeren Mengen konsumiert hätten. Wahrscheinlich waren die Macher beim Dreh gar nicht high; man gewinnt aber trotzdem leicht diesen Eindruck. Für Fans eines fast schon amateurfilmhaften Independentkinos, das nicht konform mit gesellschaftlichen Erwartungen geht, möglicherweise durchaus sehenswert. Für unbedarfte Zuschauer aber wohl doch recht anstrengend.